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By | 9. März 2015

Wie alles begann – Die Gründung von Engeli & Co NaturProdukte

Bereits 10-Jahre (2005) ist es her, als wir den ersten Online-Shop für Effektive Mikroorganismen in der Schweiz gründeten. Mit „wir“ sind die Gründer „Patrik Baumgärtner“ und meine Partnerin „Judith Engeli“ gemeint. Damals bewohnten wir eine 3 1/2-Zimmer Parterrewohnung am Rande von Zürich. Unser Gartensitzplatz grenzte dabei direkt an ein kleines Biotop, welches jedoch  nicht mehr zu unserem gemieteten Sitzplatz gehörte und durch eine Umzäunung abgetrennt war.  Da dieses leider nie gepflegt wurde, verkam es in den folgenden Jahren immer mehr und die Tiere (Hauptsächlich Mölche) drohten unter einer dicken Schlammschicht zu ersticken. Aus diesem Grund rief ich im Juni 2003 unsere Verwaltung an und erkundigte mich, weshalb das Biotop nicht mehr gepflegt werde. Die Verwaltung meinte, dass dies eigentlich die Aufgabe des Hausabwarts wäre, doch falls ich den Teich gerne selber pflegen möchte, stehe mir dies selbstverständlich frei. Da mich Biotope schon immer sehr begeisterten, einigten wir uns schliesslich, dass ich den Teich unter der Bedigung pflegen werde, wenn die Umzäunung so geändert wird, dass wir von unserem Sitzplatz direkten Zutritt zum Biotop erhalten. Die Verwaltung stimmte zu und so hatten wir nun eine Stadtwohnung mit eigenem Biotop.

Schnell begriff ich allerdings, dass es alleine mit dem Abschöpfen der reichlich vorhandenen Fadenalgen noch nicht getan war. Keine zwei Tage später war der Algenteppich nähmlich wieder zurückgekehrt. Ausserdem roch der Teich nach Fäulniss und Tod. Wahrscheinlich hatte der Hausabwart genau dies auch erkannt und deshalb sämtliche Bemühungen den Teich wiederherzustellen aufgegeben. Es müsste als irgend ein Mittel her. In einer Grossgärtnerei fand ich schliesslich ein ganzes Arsenal von Pflegeprodukten. Die Preise beliefen sich teilweise bis zu CHF 100.- / ca. 94 Euro pro Liter! Da mir der Gärtner das teuerste Produkt wärmstens empfahl, kaufte ich dieses schliesslich in grosser Hoffnung, diesen Teich wieder fitt zu bekommen. Die Ernüchterung kam jedoch ein paar Tage später, als nach wie vor nichts änderte. In den Monaten danach versuchte ich es nochmals mit 3 anderen Produkten, musste aber schliesslich einsehen, dass hier offenbar nichts mehr etwas brachte. Für 2003 beendete ich meine Bemühungen und wir beschlossen, im Frühjahr 2004 das Wasser komplett zu erneuern. Kurz vor unserem Vorhaben waren wir an einem Familienessen und da berichtete eine Bekannte von einem Produkt, welches in ihrem Garten im Jahr zuvor wahre Wunder bewirkt habe. Da Sie erwähnte, dass dieses Produkt in Japan ganze Seen geklärt habe, wurde ich sehr interessiert. Ich schrieb mir den Namen „Effektive Mikroorganismen“ auf einen Zettel und suchte noch am Abend im Internet nach weiteren Informationen.

Effektive Mikroorganismen klären unser Biotop

In der Tat versprach das Produkt eine Menge. Da wurden Projekte in Asien und Afrika erwähnt, wo man gar gekippte Seen wieder sanieren konnte. Auch von erodierten Böden war die Rede, welche mit Hilfe dieser Effektiven Mikroorganismen wieder fruchtbar wurden. Für mich ein Grund, dieser letzte Versuch noch zu wagen. Über eine Bekannte erhielt ich schliesslich einen Liter EM1 (die Grundlösung) und kippte diesen Ende Mai vollständig in den Teich. Bei der Riechprobe wurde mir ehrlich gesagt fast übel. EM1 riecht ohne jegliche Übertreibung wie erbrochenes. Das dieses Mittel den Teich (welcher mittlerweile eher ein Schlammloch war) regnerieren kann, glaubte ich kaum noch. Da es in den Tagen darauf  fast ununterbrochen regnete, drängte es mich nicht gross an den Teich. Vielmehr plante ich bereits, wie ich das Wasser aus dem Teich abpumpen kann. Als das Wetter Anfang Juni wieder besserte, begab ich mich ca. eine Woche nach der Beigabe von EM1, erstmals wieder an den Teich. Da EM1 eine sehr braune Flüssigkeit ist, erwartete ich den Teich in etwa der selben Färbung vorzufinden. Doch was ich tatsächlich vorfand, war ein fast algenfreier und relativ klarer Teich. Durch den Regen wurden offenbar viele Algen über den Bachlauf in die Kanalisation gespühlt. Im Bereich des Ablaufes waren deshalb kaum Algen zu sehen. Dies war zwar auch schon früher so, doch das Wasser hatte noch nie diese Klarheit. Nun war ich in vollem Tatendrang und schöpfte mit dem Kescher sofort noch die restlichen Algen ab. Nun war ich sehr gespannt, ob die Algen in den kommenden Tagen nicht wieder zurückkehren werden. Selbstverständlich überprüfte ich jetzt nach jedem Feierabend das Ergebnis. Und tatsächlich, die Algen kamen trotz der zunehmend warmen Temperaturen kaum mehr zurück. Doch was mich noch mehr begeisterte, war das nun fast quellenklare Wasser. Das erste Mal seit Jahren konnten wir bis auf den Grund des Biotops sehen.

Effektive Mikroorganismen und einige Wochen später. Sogar eine Ringelnatter hat sich auf ein Teichblatt gesetzt.

Unser Gartenteich nach erfolgreicher Sanierung mit Effektiven Mikroorganismen und mehrere Wochen später. Sogar eine Ringelnatter hat sich auf ein Teichblatt gesetzt.

Die Effektiven Mikroorgansimen wirkten offenbar tatsächlich. Mit diesem Erfolgserlebnis 615-544-8550 , wuchs schliesslich auch meine Neugier nach dieser interessanten Technologie. Und nachdem ich das Buch des Entdeckers und Agronomen, Professor Teruo Higa las, war ich entgültig EM besessen. Unbedingt wollte ich nun weitere Versuche mit EM unternehmen und suchte deshalb eine nahegelegene Gärtnerei oder einen Fachhandel, wo ich diese Produkte beziehen konnte.

Ein langer und steiniger Weg

Ein steiniger Weg

Ein steiniger und langer Weg
Quellenverweis: © Karlotta K. / PIXELIO

Schnell musste ich allerdings einsehen, dass dieses Produkt nicht einfach mal schnell in einem Online-Shop oder Fachhandel gekauft werden konnte. Man musste dafür den Weg über einen lizensierten EM Berater gehen, der einen vor dem Kauf persönlich sprechen wollte. Da ich diese Vertriebsmethoden überhaupt nicht mag, bezog ich meine anfänglichen Produkte weitgehend noch über unsere Bekannte. Eines Tages nervte es mich allerdings derart, dass ich zum Telefon griff und kurzerhand den Generalvertreiber in der Schweiz anrief. Während des Gesprächs erwähnte ich, man könnte doch diese Produkte sehr gut auch über das Internet vertreiben. Da ich für einen Bekannten erst wenige Monate zuvor einen Internet-Shop aufgesetzt hatte, kam mir noch am Telefon die spontane Idee, ich könnte mir durchaus vorstellen, diese Produkte über das Internet als Wiederverkäufer anzubieten.

Leider kam diese Idee beim Generalvertreiber alles andere als gut an. Sofort wurde sein Tonfall sehr agressiv und er teilte mir mit, dass diese Produkte zu erklärungsbedürftig wären, um diese über das Internet oder den Fachhandel zu vertreiben. Ausserdem vertrage dieser Markt keine weitere Konkurrenz. Er habe als Pionier diesen Markt in der Schweiz aufgebaut und lasse sich diesen nicht von irgend jemanden zerstören. Als ich ihn etwas besänftigen wollte und ihm mitteilte, dass auch er durch eine grössere Bekanntheit und einen höheren Produkteabsatz profitieren würde, drohte er mir sogar mit Konsequenzen.  Eine erste war, dass er mich privat nicht mit EM Produkten beliefern wollte.

Ich war schockiert, denn als grosser Fan dieser Technologie, glaubte ich auch an die Philosophie des Entdeckers „Teruo Higa“. Higa, welcher als Professor an der agrarwissenschaftlichen Fakultät von Ryukyus (Japan) forschte, identifizierte zu Beginn der 80ger Jahre rund 80 verschiedene Bakterien, welche unter Symbiose, regenerative Stoffe ausschieden und dabei einen positiven Effekt auf die Umwelt ausübten konnten. Das erstaunliche dabei war, dass diese Mischung (Higa bezeichnete sie schliesslich als Effektive Mikroorganismen), selbst erodierte / unfruchtbare Böden, innert kürzester Zeit wieder aktivieren konnten. Higa sah vor allem für ärmere Staaten der Dritten Welt, ein unglaubliches Potential. Aus diesem Grund lehnte er es kategorisch ab, seine Entdeckung patentieren zu lassen. Higa verkündete, dass jeder Mensch auf dieser Erde ungehinderten Zugriff auf diese Technologie haben sollte.  Während EM in armen Ländern wie Afrika praktisch kostenlos an die Bevölkerung abgegeben wurde, zahlten westliche Länder die Kosten für den Vertrieb in diesen Ländern. Diese Philosophie löste bei vielen Menschen sehr positive Reaktionen aus und man erwartete natürlich, dass jeder der EM vertreibt, ebenfalls nach diesen Grundsätzen operiert.

Leider war in der Schweiz definitiv nichts davon zu spüren. Im Gegenteil: Man wollte sich ganz offensichtlich nicht das gute Geschäft mit einer offenen Vertriebsmethode zerstören lassen. Das bisherige Vertriebsmodell funktionierte sehr gut und zwang den Kunden, sich immer wieder beim Berater zu melden. So hatte man diesen stehts unter Kontrolle und konnte ihm Produkte verkaufen, welche er eigentlich gar nicht benötigt hätte. Obwohl ich ein grosser Gegner solcher Geschäftsmodelle bin und normalerweise von solchen Produkten sofort absehe, erkannte ich in der EM-Technologie, eines der tollsten Naturprodukte, die ich jemals kennenlernte. So beschloss ich, mich nicht so schnell geschlagen zu geben und nebenberuflich in diesem Bereich auch noch aktiv zu werden.

Es folgten verschiedene erfolglose E-Mails nach Deutschland, Österreich und Holland,  da diese postwendend immer wieder im Postfach des Schweizer Generalimporteurs landeten. Dieser tobte mittlerweile vor Wut und drohte mir nun regelmässig per Brief und E-Mail. Ich lies mich davon aber nicht beirren, sondern sah darin vielmehr eine direkte Bestätigung mein Vorhaben in die Tat umzusetzen. Meine Freizeit gestaltete ich nun füllend mit der Suche nach einem geeigneten Lieferanten im nahegelegenen Ausland. Das Problem war, dass diesen Beratern untersagt war, Produkte direkt in die Schweiz zu liefern. Ich musste also einen Händler finden, bei welchem ich die Ware direkt einkaufen konnte. Nach längerer Suche fand ich schliesslich einen grenznahen Anbieter, der bereit war, mir EM Produkte vor Ort zu verkaufen. Während fast einem Jahr fuhr ich so einmal pro Woche nach Deutschland und kaufte dort die von unseren Kunden bestellten Produkte ein. Lukrativ war dies keinesfalls. Denn die Anfahrzeiten von weit über einer Stunde und der Zeitaufwand, welcher man jedes Mal vor dem Zoll in kauf nehmen musste, haben diesen Aufwand kaum gerechtfertigt. Es war für mich aber eine persönliche Genugtuung und das Wissen, damit etwas Gutes zu tun. Ich hätte Anfangs nie damit gerechnet, dass dieser Nebenerwerb irgendwann mal soviel abwerfen würde, dass man davon Leben kann. Doch genau das tat er irgendwann. Nach knapp zwei Jahren und keinem einzigen in Werbung investierten Franken, belieferten wir bereits mehrere hundert Kunden schweizweit.  Im Nachhinein bin ich mir sicher, dass die Kunden die positive Energie, welche ich und meine Partnerin in dieses Geschäft gesteckt haben, irgendwie gespürt haben müssen. Zuvor war es aber alles andere als einfach. Im ersten halben Jahr war die Bilanz noch ernüchternd. Nach Abzug der Spritkosten kamen wir gerade mal mit einem minimalen Plus raus. Der Zeitaufwand durfte ich nicht mal ansatzweise dazuzählen. Ich stand  damals vor der Entscheidung, entweder noch mehr Energie in das Geschäft zu stecken, oder aufzugeben. Das Problem war, dass wir für einen Ausbau dringend einen Lieferanten benötigten, der uns die Ware bis nach Hause lieferte. Aber genau da lag das Problem. Keiner wollte, oder durfte uns beliefern.

Effektive Mikroorganismen aus den USA

In den USA wurden wir dann aber doch noch fündig. Die heutige Firma SCD Probiotics ist ein EMRO  unabhängiger EM Produzent. Dabei muss man folgendes wissen. Im Internet werden noch heute die Kunden stark verunsichert, indem man diesen ständig eintrichtert, sie müssen darauf achten originale EM Produkten zu erhalten. Doch was genau bedeutet original? Als Teruo Higa in den 80ger Jahren seine Entdeckung publizierte, boten sich diverse Investoren an, um mit ihm zusammen eine Firma für den Vertrieb von EM aufzubauen. Unter diesen Investoren waren auch ehemalige Mitarbeiter der Universität, sowie einige von Higas damaliger Studenten.  Einer dieser Studenten war Amerikaner und studierte in den 80ger Jahren „probiotische Technologie“ bei Higa. Da Higas Entdeckung nie patentiert wurde, konnte natürlich jeder der die exakte Formel kannte, diese auch für seine eigenen Interessen verwenden. Einer dieser Personen gründete schliesslich in den USA die Firma SCD Probiotics. Bis heute produziert diese Firma EM Produkte,  nach Higas damaliger Originalformel.  Und dies ist nicht verboten, da Higa seine Entdeckung nie patentieren liess. Auch die Firma Multikraft in Österreich, welche mittlerweile zu einem der grössten und bekanntesten EM Produzenten in Europa zählt, produziert nach der Formel von Professor Higa. Aus diesem Grund sollte man vorsichtig sein, wenn man von original EM Produkten spricht.

Für uns war damals die Firma SCD eine hervorragende Lösung, um die starke Nachfrage nach EM Produkten zu befriedigen. Innert nur einem Jahr konnten wir unsere Verkäufe vervielfachen und unsere Kunden mit neuen, auf dem Schweizer Markt noch nicht erhältlichen EM Produkten beliefern. Nach zwei Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit, wollte uns schliesslich der Geschäftsführer der Firma SCD in der Schweiz treffen, um weitere Wege zu besprechen. Mittlerweile hauptberuflich im EM Geschäft tätig, war ich dazu sehr gerne bereit. In Zürich wurde dann aber die Katze aus dem Sack gelassen. Obwohl wir uns immer gegen einen Knebel-Vertrag gewehrt hatten, wollte man uns nun in einen solchen drängen. Die Bedingungen waren für uns aber derart unannehmbar, dass wir die Geschäftsbeziehungen per sofort auflösten.

Nun waren wir erneut auf der Suche nach einem neuen Lieferanten und orientierten uns dieses Mal direkt in Japan, wo wir nach längerer Suche schliesslich fündig wurden. Viele EM Produkte wie EM Keramik, EM Waschmittel oder das damalige EM-X (heute Manju), konnten wir nun direkt aus Japan beziehen. Letzteres benötigte allerdings noch eine Anmeldung beim Bundesamt für Gesundheit, was eine regelrechte Spagatübung war. Und als wir nach knapp 2-Jähriger Beurteilung und unzähliger nachgelieferten Unterlagen und Analysen endlich die Importbewilligung erhielten, wurde das Getränk in Japan kurzerhand von „EM-X“ in „Manju“ umbenannt. Ein Namenswechsel bedeutet hier so viel wie „zurück auf Start“, da man dann nochmals den gesamten Anmeldungsprozess von vorne durchführen darf. Glücklicherweise gab es in der Zwischenzeit in der Schweiz eine mächtige Bewegung. Viele Kunden akzeptierten diese Bevormundung nicht mehr und forderten einen freien Verkauf von EM Produkten. Und dies zeigte auch Wirkung. Plötzlich schossen überall kleine EM Geschäfte aus dem Boden und man erhielt neu sein EM Produkt auch ohne vorherigen Beratungstermin. Da wir aus ökologischen Gründen nicht Flaschenweise EM1 aus Japan importieren wollten, klopften direkt bei der Firma Niederhäuser AG an, welche das Basisprodukt „EM1“ unter original Lizenz von EMRO Japan, für die Schweiz produziert. Wir kamen sofort ins Gespräch und wurden ohne weiteres mit EM1 und anderen EM Produkten beliefert. Bis heute haben wir mit der Firma Niederhäuser AG ein sehr freundschaftliches Verhältnis und sind froh, EM Produkte auch aus ökologischen Gründen direkt aus der Schweiz beziehen zu können.

Ich bin nun 10-Jahre Geschäftsführer von Engeli & Co NaturProdukte (damals noch Engeli’s NaturShop) und habe die ganze EM Bewegung fast von Anfang an erlebt. Als Effektive Mikroorganismen damals in Europa bekannt wurden, hat man diese grossmundig als Wundermittel propagiert. Natürlich war das von den Herstellern nicht ganz ungewollt, denn ein Wundermittel lässt sich ganz einfach besser verkaufen. Auch wenn Higas philosophische Reden bestimmt ehrlich gemeint waren, musste er schliesslich die Erwartungen seiner Investoren erfüllen.  Kaum ein Investor spendet sein Geld nur für wohltätige Zwecke, sondern erwartet eine gewisse Rendite.  Als man erkannte, wie die Entdeckung von EM auch im esoterischen Umfeld ankamen, spekulierte man ganz einfach in diese Richtung. EM wurde zum Wundermittel erkoren und man folgte diesen Weg, solange die Kassen klingelten. Ich war immer gegen diese Strategie, weil diese einfach nicht ehrlich war. Effektive Mikroorganismen leisten zweifellos erstaunliches, doch sie sind KEIN Wundermittel! EM ist das was es ist. Eine Mikrobenmischung von regenerativen Bakterien. Higa hat dies in einem seiner Bücher auch sehr treffend beschrieben. Unsere Böden wurden in den letzten Jahrzehnten durch die exzessive Bewirtschaftung mit Pestiziden, künstlichen Düngemitteln, Abgasen aus Industrien und Verkehr, massiv geschädigt. Selbst in abgelegensten Gegenden hat der saure Regen bereits seine deutlichen Spuren hinterlassen. Der Grund für die Verschlechterung unserer Böden liegt im mikroskopischen Bereich. Mikroorganismen bevölkern zu Milliarden unsere Böden und scheiden dabei wichtige Stoffe aus, welche Pflanzen zum Überleben benötigen.

Das Dominanzprinzip der Mikroorganismen

Higa nannte drei Gruppierungen von Bakterienstämmen:

– Regenerativen Bakterien

– Degenerativen Bakterien

– Opportunistische Bakterien

Regenerativ heisst nichts anderes als Leben spendend. Diese Bakterien scheiden wichtige Stoffe wie Enzyme, Vitamine, bioaktive Stoffe etc. aus. Nimmt eine Pflanze diese Stoffe auf, wird dadurch automatisch das eigene Immunsystem gestärkt. Das gilt auch für Tiere oder Menschen welche diese Pflanzen verspeisen. Auch unser Immunsystem braucht diese wichtigen Bakterien!

Die degenerativen Bakterien haben abbauende Eigenschaften. Sie sorgen dafür, dass totes organisches Material zersetzt wird. Für uns Menschen stellen viele dieser Bakterien eine Gefahr dar. Spricht man in der Gesellschaft von Bakterien, denken die meisten Menschen sofort an die krankmachenden Bakterien, was leider nur zum Teil stimmt.

Die opportunistischen Bakterien nehmen eine Sonderrolle ein. Sie sind quasi noch unentschlossen zu welcher dieser zwei Gruppen sie gehören möchten. Ähnlich wie die Schnecke welche nicht von Geburt einem Geschlecht angehört, sondern dieses später noch entwickelt, können auch opportunistische Bakterien ihre Zugehörigkeit noch ausbilden. Diese folgen ganz einfach der stärkeren Gruppierung. Sind die regenerativen Bakterien in der Überzahl, werden die opportunistischen Bakterien deren Eigenschaften annehmen. Wie verschiedene Bodenproben weltweit gezeigt haben, sind jedoch nicht die regenerativen, sondern die degenerativen Bakterien auf dem Vormarsch. In manchen Böden fanden Wissenschaftler derart wenig regenerative Bakterien, dass Pflanzen ihr Immunsystem nicht mehr ausreichend aufbauen können. Damit diese Pflanzen nicht von Krankheiten oder Parasiten heimgesucht werden, impfen die Bauern die Felder mit immer mehr Fungiziden und Pestiziden. Damit sorgen diese ungewollt für das Verschwinden von regenerativen Bakterien und fördern dabei ein stark degeneratives Umfeld. In Japan sind deshalb in den 70er und 80ger Jahren viele Felder bereits unfruchtbar geworden, weshalb Higa überhaupt seine Forschung in diese Richtung unternahm.

Higa hat herausgefunden, dass viele Böden weltweit immer geringere Mengen an regnerativen Bakterien enthalten. Aus diesem Grund hat er über Jahre hinweg, möglichst unberührte Bodenproben gesammelt und daraus die regenerativen Bakterien extrahiert. Das Hauptproblem war, dass nicht alle regenerativen Bakterien freundlich zueinander standen. Oft war nur ein einziger Bakterienstamm nötig, um die ganze Mischung zu zerstören. Während Jahren mischte Higa deshalb immer wieder andere Kombinationen von regenerativen Bakterien miteinander, bis er Anfangs der 80ger Jahren eine Mischung entdeckte, die sich gegenseitig akzeptierte und sogar voneinander profitieren konnte. Higa bezeichnete diese Mischung als „Effektive Mikroorganismen„. Das besondere daran ist, dass ein damit beimpfter Boden, die Qualität und Beschaffenheit wie vor ca. 150 Jahren zurück erhält. Und genau dies und nicht mehr stellen die Effektiven Mikroorganismen (EM) dar.

Gegensätzliche Studien

In einem vierjährigen Feldversuch der schweizerisch landwirtschaftlichen Forschungsanstalt Agroscope, wurde der  Einfluss von EM auf das Wachstum der Pflanzen untersucht. Der ernüchternde Befund, EM hat das Wachstum nicht gross verbessert. Viele EM Gegener freuten sich natürlich und hatten damit endlich den Beweis, dass dieses Wundermittel nichts taugt. Überzeugte Benutzer wie ich, rieben sich aber verwundert die Augen. Kann es sein, dass wir uns dies alles nur eingebildet hatten? Wenn man bedenkt, dass vor diesen Publikationen eine regelrechte EM Euphorie in diversen Gartenforen herschte und man praktisch nie einen negativen Bericht las, oder hörte, kann man sich fragen wie ein solches Ergebnis zustande kam. Ich selber würde mich als absoluten Realisten bezeichnen. An Hokuspokus glaube ich definitiv nicht. Auch hatte ich in den letzten 10-Jahren hunderte Menschen am Telefon, welche mir völlig begeistert von Ihren Erfolgen schwärmten oder gar vorher- nachher Bilder per Post zusandten. All diese Menschen sollen nun (wie ich übrigens auch) komplette Spinner sein?

Ich habe mir die Forschungsberichte der Forschungsanstallt Agroscope mal etwas näher angeschaut und mir viel dabei sofort ertwas auf. Die Antwort dürfte deshalb so einfach wie banal sein. Die Forschungsanstalt hat den Versuch auf einem seit mehreren Jahren wenn nicht Jahrzehnten genutzten biologischen Boden durchgeführt. Auf diesem Boden wurde nie ein chemisches Düngemittel oder Pestizid eingesetzt. Vielmehr hat man in den Vorjahren wohl diverse andere biologische Präparate eingesetzt, welche den Boden optimal mit Mikroorganismen durchsetzte. Auch natürlicher Kompost fördert übrigens massiv das Bodenleben!  Und genau da liegt die Lösung. EM ist kein Wundermittel, welches auf biologischem Boden die Pflanzen explodieren lässt. EM verbessert lediglich den Boden, wenn dieser nicht optimal mit Mikroorganismen durchsetzt ist.

Ich möchte dabei kurz auf unser eigener Garten verweisen. Als wir vor einigen Jahren hier einzogen, war der Boden sehr verdichtet, wenn nicht gar lehmig. Am Anfang kam nicht mal Salat oder eine Karotte. Ganz typisch auch. Wir hatten hier eine regelrechte Schnecken-Invasion. Gerade Nacktschnecken werden von einem degenerativen Umfeld richtiggehend angezogen. In den letzten 3 Jahren gossen wir die Gartenbeete deshalb intensiv und im Sommer wöchentlich mit EMa. Danebst zogen wir EM Bokashi und Bio-Kompost unter die Erde. Bereits im zweiten Jahr war die Erde dadurch bereits einiges lockerer und die Schnecken blieben den Beeten fern. Im dritten Jahr hatten wir tolles und sehr gesundes Gemüse, welches trotz des schlechten, sehr nassen Sommers nicht faulte. EM hat in diesem Fall seinen Zweck erfüllt und den Boden tatsächlich massiv verbessert. Wer aber schon seit Jahren auf einem biologischen Boden anbaut, wird kaum oder nur geringe Verbesserungen feststellen. Hier würde ich hauptsächlich mit EM Bokashi arbeiten, was nebenbei ein hervorragender Bio-Dünger ist. EM als Wundermittel zu bezeichnen ist somit also falsch. Einzig bei der Teichklärung bin ich mir nicht ganz sicher, ob dort Wundermittel nicht angebracht wäre. Denn wer mit viel mit Algen und Schlamm zu kämpfen hat, sollte unbedingt einen Versuch mit EM unternehmen.

Ich denke damit haben ich Ihnen einen kleinen Einblick in unsere Tätigkeit gegeben. Noch immer als zwei Mann / Frau Betrieb unterwegs, ist es nach wie vor unser oberstes Ziel, unsere Kunden glücklich zu machen. Ganz nach dem Motto: Wer Freude säht, wird auch Freude ernten.

In diesem Sinne

Freundliche Grüsse
Patrik Baumgärtner
Geschäftsführer
Engeli & Co NaturProdukte

 

 

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