EMa Herstellung – So wird’s gemacht
By | 4. April 2015

Wer mit Effektiven Mikroorgansimen (EM) seinen grossen Garten behandeln möchte, wird schnell über den Begriff EMa oder auch EM-Aktiv stolpern. Doch was ist das genau? EMa ist die Weitervermehrte Form von EM-1. EM1 wiederum ist die Basislösung der Effektiven Mikroorganismen. Kurz, sämtliche existierenden EM Produkte wie z.B. das EM-5 Pflanzenschutzmittel, die EM-Keramik oder EM Bokashi, entstehen aus der EM1 Urlösung. Da man für einen grossen Garten sehr viel EM-1 benötigen würde, empfiehlt es sich aus Kostengründen, EM-1 weiterzuvermehren. Wie das genau funktioniert, erfahren Sie jetzt.

Erscheint in irgend einer Gartenzeitschrift ein Artikel über Effektive Mikroorganismen, fällt oft der Begriff EMa oder EM Aktiv. Viele EM-Anfänger glauben deshalb, dass dieses Produkt zwingend zum Gartenerfolg benötigt wird. Und das ist auch verständlich. Denn EM Aktiv suggeriert doch, dass dieses Produkt im Gegensatz zur Urlösung (EM1) bereits aktiviert wurde. In Tat und Wahrheit sind aber beide Produkte bereits aktiviert und können sofort verwendet werden. Der Unterschied liegt lediglich bei den Kosten. Denn aus nur einem Liter EM1 und einem Liter Zuckerrohrmelasse, können Sie selber 33 Liter hochwertiges EMa herstellen. Gerade für grössere Gärten oder Teichsanierungen lohnt sich dieser Aufwand allemal. Und was den Aufwand betrifft, ist dieser mit den folgenden Werkzeugen auch absolut überschaubar.

 Was zur EMa-Herstellung benötigt wird

Viele scheuen sich vor dem Aufwand selber EMa herzustellen und kaufen deshalb dieses lieber bei einem vertrauten Händler. Richtig ist, dass die Fermentation von EMa zwar 7-Tage benötigt, das Ansetzen der Mischung jedoch keine 10 Minuten benötigt. Das Resultat ist ein frisches, in der Regel sehr hochwertiges EMa, dass Sie bei Bedarf einfach abzapfen und verwenden können. Was Sie dafür benötigen, erfahren Sie jetzt:

  • EMa Fermenter
  • EM1 Urlösung
  • Zuckerrohrmelasse
  • Wasser
EMa Fermenter

Ein Fermenter dient zur Vermehrung von EM1 in EMa

Der Fermenter ist das wichtigste Werkzeug um hochwertiges EMa herzustellen.   Dieser muss in erster Linie luftdicht und lebensmittelecht sein. D.h. es darf kein Behälter verwendet werden, welcher zuvor für Chemikalien oder ähnliches benutzt wurde. Die Luftdichtigkeit ist ebenfalls sehr wichtig. Allerdings benötigt man auf der Oberseite eine Öffnung, wo entweder ein Gärspund oder ein Aquarium-Heizstab eingeführt werden kann. Ein Gärspund ist ein Ventil, dass die Gärgase, welche bei der Fermentation entstehen, von Innen nach Aussen leitet. Bei den fixfertigen Fermentern befindet sich auf der Oberseite allerdings kein Gärspund, sondern lediglich eine Gummimanschette, durch welche der Heizstab direkt in den Behälter eingeschoben werden kann. Dadurch kann auf einen Gärspund verzichtet werden, da die Gärgase an der Gummimanschette vorbei, nach Aussen gelangen können. Während in diesem Fall die Mischung direkt im Innern des Kanister erwärmt wird, erfolgt die Erwärmung bei einem Kanister mit Gärspund über ein Wasserbad, in welchem der Kanister steht.

EMa FermenterDie Abbildung links, zeigt einen solchen Fermenter der Marke Eigenbau.

Bildbeschreibung: 1. PET Kanister, 2. Wasserbecken, 3. Metallpodest als Wärmeleiter (fakultativ), 4. Aquarium-Heizstab, 5. Gärspund

Obwohl ein selber zusammengestellter Fermenter zum selben Ergebnis führt, empfehlen wir der Einfachheit, den Kauf eines fixfertigen EMa Fermenters, wie dieser rechts oben abgebildet ist. Solche gibt es für die Unterschiedlichsten Anforderungen bereits ab 2 bis und mit 100 Litern Füllvermögen zu kaufen. Siehe z.B. hier

EMa ansetzen in unter 10-Minuten

Viele Hobbygärtner fürchten den Aufwand der EMa Herstellung und kaufen deshalb lieber das fixfertige Produkt. Dabei wäre die EMa Herstellung eigentlich sehr einfach und nicht mal zeitaufwändig. Mit den folgenden Zutaten erhalten Sie in nur 7-Tagen hochwertiges EMa zur direkten Verwendung in Ihrem Garten oder Gartenteich.

Die Rezeptur

3 % EM·1
3 % Zuckerrohrmelasse
94 % Wasser

Beispiel für 10 Liter EMa:

0.3 Liter EM·1
0.3 Liter Zuckerrohrmelasse
9,4 Liter Wasser

Waschen Sie zunächst den EMa Fermenter gut mit Wasser aus, verwenden Sie aber weder Seife noch Spülmittel. Nehmen Sie nun ein Litermass und dosieren Sie die entsprechende Menge Zuckerrohrmelasse, welche Sie für die endgültige Menge EMa benötigen. In unserem Beispiel verwenden wir 0.3dl Zuckerrohrmelasse um schlussendlich 10 Liter EMa zu erhalten. Vermischen Sie diese mit 4dl kochendem Wasser und rühren Sie das Gemisch solange, bis alles gut durchmischt ist. Befüllen Sie damit nun den EMa Fermenter und fügen Sie dem Gemisch nochmals 9 Liter lauwarmes Leitungswasser hinzu. Wichtig: Das Gemisch sollte danach eine Temperatur von ca. 30-35° C haben. Prüfen Sie die Temperatur gegebenenfalls mit einem Thermometer, um nicht darüber zu liegen. Messen Sie nun 0.3dl EM1 ab und geben Sie dieses zum Gemisch dazu. Verschliessen Sie nun den Fermenter mit dem Deckel und schütteln Sie diesen ca. 30 Sekunden lang gut durch. Das ist wichtig, damit sich das EM1 und die Zuckerrohrmelasse gut durchmischen. Nun müssen Sie nur noch den Heizstab integrieren/installieren und können bereits nach 7-Tagen Ihr erstes EMa verwenden. Um zu testen ob dieses die erforderliche Qualität erfüllt, empfehlen wir Ihnen pH-Teststreifen mit einem Messbereich von 3,2 bis 5,0  zu verenden. Beachten Sie bitte, dass der pH-Wert zwichen 3,2 und 3,9 liegen muss. Ist der pH-Wert tiefer oder höher, muss von einer fehlerhaften Fermentation ausgegangen werden.

Tipp: Um die Fermentationsergebnis weiter zu verbessern, können Sie noch ein paar graue EM-Keramik Pipes / Zylinder in den Fermenter geben.

Links zu Produkten:

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22 thoughts on “EMa Herstellung – So wird’s gemacht

  1. Manuela Ramseier

    Guten Tag
    Ich habe versucht EMa für den Garten selber zu fermentieren. Leider roch es während der Fermentation du auch danach nach erbrochenem Was habe ich falsch gemacht? Habe es aber trotzdem für den Garten und Komposter benutzt und war erstaunt das der Komposter nicht mehr stank. Habe es dann auch zum Fensterputzen verwendet, es wurde sehr sauber aber eben es roch im Haus nachher nach erbrochenem. Könne Sie mir sagen was ich falsch mache?

    Reply
    1. admin Post author

      Hallo Manuela

      EMA besteht grösstenteils aus milchsauren Bakterien. Aus diesem Grund riecht EM im Normalzustand nach erbrochenem. Wenn man das erste Mal mit EM experimentiert irritiert dies möglicherweise. Nach ein paar Anwendungen wirst Du es aber nicht mehr riechen. Das Dein Komposter nicht mehr stinkt, ist der Beweis, dass Dein EM funktioniert. 🙂

      LG

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  2. Majoran

    Hat super funktioniert. Hab 33 grad eingestellt. Nach 7 Tagen hatte das ganze einen ph Wert von 3,3.
    Richt und schmeckt genau wie das fertig gekaufte.

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  3. siggi

    Ich benutze Em noch zum Wäsche waschen, für Wunden zur besseren Heilung, Putzen, verdünnt in den Raum sprühen für bessere Raumluft; als Blumendünger, zur Zecken und Ungezieferabwehr pur punktweise bei Tieren ins Fell, in die Milch der Katzen für bessere Verträglichkeit zudem schönes Fell. Einfach ausprobieren bzw. austesten.

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  4. Ingela

    3 dl EM·1
    3 dl Zuckerrohrmelasse
    9,4 Liter Wasser
    soll 0.3 dl EM-1 und Zuckerrohemelasse sein!

    Reply
    1. admin Post author

      Da hast Du recht. Da habe bin ich wohl in eine mathematische Krise geraten. 😉

      Hier nochmals das korrekte Rezept:

      3 % EM Urlösung
      3 % Zuckerrohrmelasse
      94 % Wasser

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  5. Marga

    Hallo Guten Tag,
    Ich beschäftige mich seit ein paar Tagen mit den Mikroorganismen. Ich finde es sehr interessant was diese Mikroorganismen so alles können. Ich bin jetzt am überlegen, ob ich es nicht selbst herstelle, da ich für meinen Garten sehr viel benötige und das EM1 doch recht teuer ist. Kann mir jemand sagen, ob man EM1 jedesmal neu bestellen muss, oder kann man von bereits hergestellten EM etwas zurückbehalten und neu ansetzen?
    Vielen Dank schon im Vorfeld

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    1. admin Post author

      Eine Vermehrung von EMa ergibt immer eine abgeschwächte oder sogar unwirksame Lösung, da nicht alle Mikroorganismen zu gleichen Teilen weitervermehrt werden können. Deshalb sollte man EMa immer aus den Mutterkulturen, sprich EM-1 herstellen.

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  6. Burcu Bayar

    man kann urlosung (EM1 selber herstellen (ein glas reis auswaschen und dem waschwasser grosse ofnungen behelter in dunkelen stelle kein unter die sonne stellen und zwei oder drei wochen abwarten wann es stinkt wie sauer gleichen menge fettarm milch zusammen mischen und zwei oder drei woche nochmal warten dann entstehende gelbe sirup absaugen nicht alle nur gelbe sirup dannn hast du EM1

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    1. admin Post author

      Entschuldigen Sie wenn ich es gerade etwas forsch formuliere. Aber das ist wirklich absoluter Blödsinn was Sie da erzählen. Bei den Mikroorganismen in EM handelt es sich sicher nicht um Reiswasser welches von zufälligen Bakterien besiedelt wurde. Lesen Sie mal das Buch des Entdeckers Professor Teruo Higa. Er forschte mehrere Jahre lang unter Laborbedingungen mit diversen Bakterienstämmen, bis er schliesslich diejenigen eruieren konnte, welche sich nicht nur äusserst regenerativ gegenüber Mensch, Tier und Natur zeigten, sondern auch in einer Symbiose existieren konnten. Eine Kurzfassung finden Sie auch unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Effektive_Mikroorganismen

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    2. Marco

      Wieso sofort ablehnen?? Einen Versuch ist es doch wert, oder?
      Bier wurde damals auch ohne Hefe gebraut, und die Laktofermentation auch heute noch ohne Hefe eingeleitet.

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      1. Anna

        Stimmt Marco. In den asiatischen Ländern wird auch der Yoghurt Starter selbst gemacht – z.B aus Pflanzen. Irgendwo kommen die Bakterien ja her. Die sitzen überall. Wer sich gerne mit Backen, fermentieren etc beschäftigt, dem wird dies auch einleuchten. Nur weil jemand etwas darüber geschrieben hat, sollte man sich nicht davon abhalten lassen, selbst zu experimentieren.

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  7. Silvia

    Ich bin dabei E M a herzustellen. Heute ist der 5te Tag. Auf der Oberfläche befindet sich ein weißlicher Belag. Ist noch alles richtig?

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    1. admin Post author

      Ja,bei dem weissen Belag handelt es sich um Ausscheidungsprodukte der Hefepilze. Das ist normal und soll auch so sein. Wenn Sie am Schluss ganz sicher sein wollen, prüfen Sie den pH-Wert mit einem Indikatorstreifen. Liegt der pH zwischen 3,2 und 3,9 ist alles im grünen Bereich. 🙂

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  8. Frau

    Uh, ich hatte verdünntes EMA genommen um es in den Bokashi-Kübel zu sprühen. Das reicht aber nicht – es kam auch kein Saft. Jetzt habe ich EMA pur nachgegossen. Ist das okay?

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  9. Mirjam

    Warum wurden die Mengenangaben nicht vebessert, es sind immer noch 0,3 dl vom Em1 und von der Melasse . Wäre mal an der Zeit nach si vielen Jahren! Oder?

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    1. admin Post author

      Warum verbessert??? Genau so wird’s gemacht. Hier wird beschrieben, wie man z.B. 10-Liter EMa herstellen kann. 6.4 Liter Wasser, 0,3 Liter EM-1 und 0,3 Liter Zuckerrohrmelasse und nach 7-Tagen entsteht qualitativ hochwertiges EMa. So mache ich es übrigens seit über 15-Jahren und es gelingt immer.

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    2. admin Post author

      Korrektur. Ach so, jetzt verstehe ich was Du meinst. dl anstatt Liter. Natürlich falsch, aber wohl für jeden sofort ersichtlich. Die Anleitung lautet ja „Beispiel für 10 Liter EMa“. Da müsste ja durch die Fermentation auf wundersamme Weise plötzlich mehr Flüssigkeit entstehen, was selbst EM nicht schafft. 🙂

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